1. Startseite
  2. Magazin
  3. Mit dem Auto nach Italien

Mit dem Auto nach Italien: Alles zu Anreise, Maut, Tanken und Co.

Einfach die Koffer packen, Route planen und ggf. ein Auto mieten – und schon kann die Reise nach Italien losgehen. Viele Italien-Touristen entscheiden sich für die Anfahrt im eigenen Fahrzeug. Aus gutem Grund: Die Anreise ist überschaubar und kostengünstig. Wer mit dem Auto nach Italien fährt, sollte allerdings eine Reihe von Punkten beachten. Neben der Streckenwahl sorgen beispielsweise immer wieder Maut- sowie örtliche Verkehrs-, Park- und Tankregeln für Verwirrung. Wir zeigen Ihnen, was Sie für Ihren Roadtrip nach Italien wissen müssen.

Die Anreise

Von der Mitte Deutschlands bis nach Mittelitalien sind es gut 1.400 Kilometer. Eine Strecke, die theoretisch an einem Tag zu schaffen ist – aber nur, wenn Sie frühzeitig loskommen. Entspannter ist es, eine Übernachtung (z.B. in Österreich) einzuplanen. Je nach Startpunkt gibt es für die Anreise nach Italien mehrere Optionen. Wer im äußersten Südwesten Deutschlands wohnt, erreicht Italien über die Schweiz am schnellsten. Die gängigste Route führt allerdings über Österreich, vorbei an Innsbruck und über den Brenner nach Italien.
Tipp: Gerade in Südtirol rund um Bozen sind Staus nichts Ungewöhnliches – insbesondere am Wochenende. Wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, sollten Sie die Strecke daher nicht an einem Samstag fahren. Lässt es die reservierte Ferienwohnung nicht anders zu, empfiehlt es sich, irgendwo in Grenznähe zu überachten – und früh morgens durch Südtirol zu fahren.

Maut in Österreich und Italien

Da Sie Ihre Anreise sehr wahrscheinlich durch Österreich führt, müssen Sie sich mit zwei Mautsystemen auseinandersetzen. In Österreich gilt für nahezu alle Autobahnen Vignetten-Pflicht. Eine 1-Tages-Vignette ist für 9,30€ zu haben, eine 10-Tages-Vignette kostet 12,40€ (Stand: Februar 2025). Hinzu kommt eine separat zu entrichtende Streckenmaut für die Brenner Autobahn.

Und auch auf den italienischen Autobahnen werden Mautgebühren fällig. Eine Vignette ist allerdings nicht erforderlich. Stattdessen wird die Maut für die gefahrene Strecke an Mautstationen abgerechnet. Auf einigen Autobahnabschnitten werden auch pauschale Mautgebühren erhoben. Zudem gibt es einige Strecken, die ohne Mautstationen auskommen. Im sogenannten „Free Flow System“ werden automatisch die Autokennzeichen erfasst. Die Maut für die befahrene Strecke können Sie dann innerhalb von 15 Tagen bezahlen. Wichtig: Sie müssen sich selbst um die Bezahlung kümmern. Letztere ist entweder nach Registrierung per App möglich oder kann an Kundendienststellen oder Tankstellen in der Nähe erfolgen.

Tanken in Italien: Vorsicht vor dieser Kostenfalle

Wenn Sie mit dem Auto nach Italien fahren, wird Ihnen an den Tankstellen – gerade in Grenznähe – an einigen Zapfsäulen die Aufschrift „servito“ ins Auge fallen. Dahinter verbirgt sich ein Tankservice, der ganz schön ins Geld gehen kann. Betankt wird Ihr Auto dann von einem Tankwart. Und für diesen Service bezahlen Sie den ausgeschilderten Aufpreis pro Liter. Bei einem moderaten Aufpreis von 10 Cent pro Liter und einer Tankfüllung von 60 Litern, ist das bereits ein Aufpreis von 6€. Liegen die Servito-Gebühren bei – durchaus realistischen – 20 Cent pro Liter liegen die Mehrkosten schon bei 12€. Wer das nicht möchte, sollte die Zapfsäulen daher gründlich in Augenschein nehmen, bevor mit dem Tanken begonnen wird. Halten Sie sich an Zapfsäulen mit der Aufschrift „Fai da te“ (Selbsttanken), wird keine Service-Gebühr berechnet. Bei der Aufschrift „Servito“ kommen entsprechende Service-Gebühren auf Sie zu.
Besonders tückisch: Nutzen Sie eine Servito-Zapfsäule, ohne die Bedienung durch einen Tankwart in Anspruch zu nehmen, wird die Zusatzgebühr trotzdem fällig!

Diese Verkehrsregeln gelten in Italien

Die guten Nachrichten zuerst: In Italien gelten weitestgehend dieselben Verkehrsregeln wie in Deutschland. Trotzdem sind die Italiener für eine eher „laxe“ Auslegung der Verkehrsregeln bekannt. Umso wichtiger ist es, beim Fahren Ruhe zu bewahren und sich nicht blind auf geltende Verkehrsregeln zu verlassen. Eine rote Ampel etwa hat vielerorts nicht denselben hohen Stellenwert wie in Deutschland. Und auch Blinker werden eher sporadisch gesetzt.

Hinsichtlich der Tempolimits gelten folgende Regeln:

  • Innerorts: 50 km/h
  • Außerorts: 90 km/h
  • Schnellstraßen: 110 km/h
  • Autobahnen: 130 km/h

Hinzu kommen allerdings einige Besonderheiten. So herrscht außerhalb geschlossener Ortschaften beispielsweise auch tagsüber Lichtpflicht. Und anders als in Deutschland gilt die Anschnallpflicht in Italien auch für Hunde.
In vielen italienischen Städten sorgen zudem die verkehrsbeschränkten Zonen immer wieder für Verwirrung. Zumal die Beschilderung der „Zona Traffico Limitato“ oft nicht leicht zu durchschauen ist. Prinzipiell erstrecken sich die Zonen meist auf die historischen Stadtzentren. Mit dem Auto dürfen diese nur befahren werden, wenn eine Sondergenehmigung vorliegt. Wer diese nicht hat und – beispielsweise auf Parkplatzsuche – unbeabsichtigt in eine entsprechende Zone fährt, muss mit empfindlichen Bußgeldern rechnen. Und letztere können bei jedem Wiedereinfahren in die Zona Traffico Limitato erneut verhängt werden.

Die Sache mit dem Parken

In italienischen Städten und Gemeinden dürften Ihnen eher früher als später die farbigen Linien am Straßenrand auffallen. Diese entscheiden darüber, ob und wie Sie parken dürfen. Dabei gibt es folgende Parkzonen:

  • Weiß: In weiß markierten Zonen können Sie kostenlos parken. Je nach örtlicher Regelung kann allerdings eine Parkscheibe erforderlich sein (auf Beschilderung achten).
  • Blau: Blau markierte Zonen gestatten das Parken gegen Gebühr. Diese kann an einem Parkscheinautomat entrichtet werden. Gut zu wissen: Auch in blau markierten Zonen kann zu bestimmten Zeiten kostenloses Parken erlaubt sein. Auch hier sollten Sie daher wieder auf die Beschilderung achten.
  • Gelb: Die Parkplätze in gelb markierten Zonen sind für Anlieger oder Schwerbehinderte reserviert.
  • Schwarz-gelb: Eine schwarz-gelbe Markierung beschreibt ein absolutes Parkverbot. Hier sollten Sie Ihr Auto niemals parken, denn es droht ein saftiges Bußgeld. Mitunter wird Ihr Wagen sogar abgeschleppt.

Übrigens: Ihr E-Auto dürfen Sie nur an Ladesäulen parken, wenn es auch gerade geladen wird. 

– Lesen Sie auch –