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Mietwagen tanken: Diese Tankregelungen gibt es

Die Wahl des richtigen Mietwagens ist ein bedeutender Teil der Roadtrip-Planung. Der Tankregelung wird dabei oft kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei kann eine ungünstige Tankregelung durchaus ins Geld gehen. Grund genug, sich vor der Buchung mit dem Thema zu beschäftigen. Wir stellen Ihnen die verschiedenen Varianten vor und beleuchten, welche Tankregelung wirklich fair ist. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie unangenehme Überraschungen im Zusammenhang mit dem Tanken Ihres Mietwagens vermeiden.

Diese 3 Tankregelungen gibt es bei Verbrennern

Bei klassischen Verbrennern haben sich über die letzten Jahrzehnte bestimmte Tankregelungen eingebürgert. Dabei gibt es drei Varianten, die in verschiedenen Reiseländern unterschiedlich stark verbreitet sind.

1.) Voll/voll-Tankregelung – die „faire“ Tankregelung

Die Voll/voll-Tankregelung (englisch: „Full-to-Full“) ist gerade in Nord- und Mitteleuropa – darunter auch in Deutschland – sehr verbreitet. Dabei übernehmen Sie den Mietwagen vollgetankt und übergeben diesen auch wieder mit einem vollen Tank. Diese Variante wird oft auch als „faire Tankregelung“ bezeichnet, denn sie gilt als sehr kundenfreundlich. Immerhin zahlen Sie bei der Voll/voll-Regelung nur den Kraftstoff, den Sie während der Fahrt auch wirklich verbrauchen. Obendrein können Sie sich die Tankstelle, an der Sie den Mietwagen vor der Rückgabe volltanken, aussuchen. Sie sind also beispielsweise nicht an die teure Flughafentankstelle in der Nähe Ihrer Mietwagenstation gebunden.

Gut zu wissen: Nicht immer wird der Leihwagen wirklich mit einem vollen Tank übergeben. Prinzipiell gilt bei der Full-to-Full-Regelung, dass der Tank mit dem Füllstand übergeben wird, mit dem er übernommen worden ist. War der Tank bei der Übernahme nur halbvoll, können Sie diesen in der Regel auch halbvoll (englisch: "same-to-same") wieder zurückgeben.

2.) Voll/leer-Tankregelung – Regelung mit Tücken

Neben der Voll/voll- gibt es auch die Voll/leer-Tankregelung (englisch: Full-to-Empty-Tankregelung). Insbesondere in Südeuropa (z.B. in Spanien) ist die Voll/leer-Tankregelung weit verbreitet. Sie bringt zwei große Nachteile mit. Zum einen zahlen Sie in der Regel mehr für die erste Tankfüllung. Denn hier berechnet die Mietwagenstation meist nicht allein den Preis für das (tendenziell ohnehin recht teuer bepreiste) Benzin, sondern auch noch eine separate Gebühr für den Tankservice. Zum anderen sieht die Regelung vor, dass der Mietwagen leer abgegeben wird. Kaum jemand fährt den Tank vor der Rückgabe jedoch nahezu leer. Damit „schenken“ Sie dem Autovermieter stets einige Liter Sprit.

3.) Erste Tankfüllung inklusive – Exot unter den Tankregelungen

Voll/voll und Voll/leer sind die mit Abstand am häufigsten anzutreffenden Tankregelungen. Gerade in Nordamerika gibt es allerdings noch eine dritte Variante, bei der die erste Tankfüllung inklusive ist. Sie übernehmen den Mietwagen also mit vollem Tank, ohne dass für die erste Tankfüllung zusätzliche Kosten entstehen. Den Leihwagen können Sie mit leerem Tank wieder zurückgeben. Auch hier gilt wieder: Jeder Liter Sprit, der im Tank verbleibt, ist ein Geschenk an den Autovermieter.

Elektro-Tankregelung bei Mietwagen

Weltweit sind immer mehr Elektroautos auf den Straßen anzutreffen. Diese Entwicklung spiegelt sich allmählich auch bei den Vermietern wider. Gut möglich also, dass Ihnen bei Ihrer Mietwagenstation auch Elektroautos zur Wahl stehen. Stellt sich die Frage: Wie sieht die Tank- bzw. Laderegelung bei Elektroautos aus?

Auch hier sehen die Autovermietungen unterschiedliche Regelungen vor. Mittlerweile recht weit verbreitet ist die „80-80-Laderegelung“. Dabei übernehmen Sie den Leihwagen mit einer Akkukapazität von mindestens 80 Prozent und übergeben ihn auch wieder mit diesem Mindestwert. Im Kern ähnelt die 80-80-Regelung also der Voll/voll-Tankregelung. Der konkret geforderte Ladestand kann allerdings variieren. Bei einigen Vermietern ist eine teils deutlich geringere Ladung bei der Rückgabe erforderlich.

Leihwagen tanken: So vermeiden Sie unangenehme Überraschungen

Ist der Füllstand bei Übernahme oder Rückgabe des Mietautos nicht richtig dokumentiert, kann das für reichlich Frust sorgen. Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, empfiehlt sich daher folgendes Vorgehen:

  1. Dokumentieren Sie die Tankanzeige bei Übernahme. In Ihrem Vertrag sollte nicht nur die Art der Tankfüllung, sondern auch der konkrete Füllstand bei der Übernahme festgehalten sein. Zur Sicherheit können Sie vor Ihrem ersten Roadtrip auch noch ein Bild der Tankanzeige machen.
  2. Denken Sie an eine Tankquittung vor der Übergabe. Wenn Sie Ihr Fahrzeug vollgetankt zurückgeben müssen, sollten Sie auch die letzte Tankquittung als Beleg aufbewahren.
  3. Holen Sie sich einen Nachweis des Vermieters bei der Übergabe. Mit einem Beleg über die ordnungsgemäße Tankfüllung bei der Rückgabe sind Sie auf der sicheren Seite. Wird der Wagen außerhalb der Geschäftszeiten zurückgebracht, empfiehlt es sich, erneut ein Foto der (vollen) Tankanzeige zu machen.

Tanken vergessen – und jetzt?

Sei es, weil Sie einfach keine Tankstelle in der Nähe der Mietwagenstation gefunden haben. Oder weil Sie es in der Hektik des letzten Urlaubstages schlicht vergessen haben. Wird der Mietwagen trotz „Voll/voll-Tankregelung“ mit (halb-)leerem Tank zurückgegeben, kommen Mehrkosten auf Sie zu. Wie hoch diese ausfallen, hängt von der Autovermietung ab. In der Regel werden Ihnen nicht nur die reinen Spritkosten, sondern auch noch eine Servicegebühr für die Betankung in Rechnung gestellt. Bei Elektroautos gilt das gleiche Prinzip. Hier fallen neben Stromkosten zusätzliche Aufladegebühren an.

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