Atlantikstraße Norwegen – Roadtrip auf Norwegens schönster Straße
Gerade mal rund acht Kilometer ist die norwegische Atlantikstraße zwischen Molde und Kristiansund lang. Acht Kilometer, die von einschlägigen Magazinen – darunter dem renommierten Guardian – zur „besten Autostrecke der Welt“ gekürt worden sind. Warum, kann jeder Autofahrer nachvollziehen, der die acht Brücken überfährt, die sich mitten über den Atlantik, über Inseln, Holmen und Schären ziehen. Wir stellen Ihnen die spektakuläre Landschaftsroute und ihre Umgebung vor.
- Reisezeit: Zwischen Frühling und Herbst garantiert eine Fahrt über die Atlantikstraße unvergessliche Augenblicke. Der Anblick des ruhigen Meeres, das in der Sommersonne glitzert und geradezu mit dem Horizont verschmilzt, ist ebenso spektakulär wie ein herbstlicher Roadtrip über den tosenden Atlantik, über dem sich langsam die glutrote Sonne senkt.
- Maut: Auf der Atlantikstraße selbst wird keine Maut erhoben. Allerdings sind viele andere Straßen, Brücken und Tunnel Norwegens mautpflichtig. Informationen zur Maut in Norwegen finden Sie auf der Webseite des ADAC.
- Verkehrsregeln: Die Verkehrsregeln in Norwegen unterscheiden sich kaum von denen in Deutschland. Ein wichtiger Unterschied: In Norwegen muss immer mit Abblendlicht gefahren werden. Zudem haben Straßenbahnen stets Vorfahrt. Darüber hinaus gilt am Steuer eine strikte 0,2 Promillegrenze.
- Tempolimit: Innerorts dürfen in Norwegen maximal 50 km/h gefahren werden. Außerorts liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 80 km/h. Auf Schnellstraßen sind je nach Beschilderung 90 bis 100 km/h erlaubt.
- Wissenswertes: Obwohl die 1989 fertiggestellte Atlantikstraße nur wenige Kilometer lang ist, ist sie reich an Highlights. Auch in der näheren Umgebung finden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die im Rahmen eines Roadtrips erkundet werden wollen.
Die Anreise zur Atlantikstraße
Die Fahrt zur Atlantikstraße ist denkbar unkompliziert. Sowohl von Oslo als auch von Bergen aus, kann die Landschaftsroute innerhalb eines Tages erreicht werden. Starten Sie von Bergen, empfiehlt sich die Anfahrt über die E39. Hier sind auch drei Fährstrecken Teil der Route, sodass jeweils eine 30- bis 45-minütige Fahrpause bereits Teil der Route ist. Von Oslo aus kann der Weg zur Atlantikstraße binnen 8 Stunden zurückgelegt werden. Es empfiehlt sich eine Anfahrt über die E6. Auch diese Route beinhaltet eine Fährstrecke (rund 35 Minuten).
Tipp: Wer bereit ist, einen kleinen Umweg auf sich zu nehmen, kann die Atlantikstraße auch von Kristiansund aus anfahren. Dabei führt die Anfahrt durch den über 5.700 Meter langen Atlantiktunnel, der bis zu 250 Meter unter der Meeresoberfläche verläuft – ein spektakuläres Erlebnis. Einziges Manko: Bei der Nutzung des Tunnels wird eine Mautgebühr fällig.
Die Highlights der Atlantikstraße
Obwohl Sie nur acht Kilometer lang ist, geizt die Atlantikstraße nicht mit Höhepunkten. Neben der spektakulären Aussicht auf den Atlantik, der von überall aus genossen werden kann, können vier besondere Highlights herausgestellt werden.
1.) Angeln entlang der Atlantikstraße
Angler aufgepasst! Entlang der Atlantikstraße gibt es zahlreiche hervorragende Anglerspots. So wurden etwa auf den Seiten der Myrbærholm-Brücke spezielle Anglerbrücken gebaut, die vom Autoverkehr abgeschirmt sind. Auch viele Norweger kommen zum Angeln, immerhin ist die Fischausbeute hier seit Jahren besonders hoch. Wer das Meer bei ruhiger See im Auge behält, hat zudem gute Chancen, Robben und Wale zu erspähen.
2.) Die Storseisundet Brücke – Höhepunkt der Atlantikstraße
Unbestreitbarer Höhepunkt der Atlantikstraße ist die Storseisundet Brücke – im wahrsten Sinne des Wortes. Die 23 Meter hohe und 260 Meter breite Brücke schwingt sich kunstvoll in die Höhe und gilt als architektonisches Meisterwerk. Das markante Wahrzeichen der Atlantikstraße spielt nicht ohne Grund in etlichen Werbespots und nordnorwegischen Landschaftsaufnahmen eine tragende Rolle.
3.) Insel Eldhusøya: Wo sich Wanderweg und Ausgucksteg verbinden
Auf der Insel Eldhusøya ist es Zeit, das Auto zu verlassen und die fantastische Landschaft rund um die Atlantikstraße in vollen Zügen zu genießen. Der größte Rastplatz der Landschaftsroute liegt direkt am Meer. Ein speziell eingerichteter Wanderweg, bestehend aus einem Gitter, das auf Pfähle montiert worden ist, verläuft an der Seite der Insel. Er führt über kleine Hügel und Senken und garantiert spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Inseln, das Meer, die Berge und natürlich die majestätische Storseisundet Brücke. Vor Ort finden Sie auch einen Informationsstand, ein Kiosk und ein WC.
4.) Aussichtspunkt Askevågen – Auf Tuchfühlung mit dem Atlantik
Neben Eldhusøya lohnt sich auch ein Stopp bei dem Aussichtspunkt Askevågen. Die kleine, aber sehr stylische, Aussichtsplattform lässt Sie mitten über dem Atlantik schweben. Unbehandelter, rostiger Stahl gibt der Plattform ein rustikales Flair. Grüne Glaswände wiederum schützen Besucher auch bei rauer See vor Spritzwasser.
Aktivitäten rund um die Atlantikstraße
Ein Roadtrip über die Atlantikstraße gehört zu den schönsten Erfahrungen, die Urlauber in Norwegen machen können. Er neigt sich aber zugegebenermaßen auch schnell dem Ende. Zumal auf der Atlantikstraße selbst nur wenige Rastplätze einen Stopp erlauben. Gut zu wissen, dass die Region rund um die Atlantikstraße eine ganze Reihe von Ausflugsmöglichkeiten bietet. In einem Umkreis von nur 50 Kilometern gibt es genug Sehenswürdigkeiten, um einen ganzen Urlaub zu füllen. Wir nehmen einige dieser Highlights in den Fokus.
Håholmen – idyllisches Fischerdorf
Sanfte grüne Hügel, freier Blick auf kleine Schäreninseln, 30 Gebäude aus dem 18. Jahrhundert mit rot leuchtenden Fassaden: Håholmen ist alles andere als ein gewöhnliches Fischerdorf. Die Siedlung mit ihrem kleinen Hafen wirkt als sei sie einem Bilderbuch entsprungen. Erreicht werden kann das auf einer Insel gelegene Håholmen ausschließlich per Boot von der Atlantikstraße aus. Ein Ausflug hierhin lohnt sich. Zumal sich in dem kleinen Ort auch eine Bäckerei, eine Kneipe und ein empfehlenswertes Fischrestaurant befinden. In der Saga Sigla-Halle werden im Sommer zudem Filmvorführungen der Expeditionen des Weltumseglers, Abenteurers und Schriftstellers Ragnar Thorseths gezeigt. Wer es einrichten kann, übernachtet im Hotel Håholmen Havstuer – und genießt am Abend den vielleicht schönsten Sonnenuntergang Norwegens.
----Short-Facts Håholmen----
Must-See: Hafen, Panoramablick auf die Storseisundet Brücke
Hotel-Tipp: Hotel Håholmen Havstuer
Die faszinierenden Marmorhöhlen von Bergtatt
Die Marmorhöhlen von Bergtatt bei Naas sind Folge eines Abbaus in einem Bergwerk, der bereits 1938 begann. Die faszinierenden Höhlen garantieren Besuchern ein intensives Erlebnis. Immer wieder werden hier auch Konzerte in einmaliger Akustik veranstaltet. Besonderes Highlight ist allerdings eine Bootsfahrt durch die mysteriös anmutenden Höhlen. Alle Infos und Buchungsmöglichkeiten der verschiedenen Touren finden Sie hier.
----Short-Facts Marmorhöhlen von Bergtatt----
Must-See: Höhlen, Bootstour
Öffnungszeiten: Die tagesgenauen Öffnungszeiten der Marmorhöhlen entnehmen Sie bitte dem offiziellen Reiseportal für Norwegen.
Eintrittspreis: Für Erwachsene ist eine geführte Tour ab NOK 400,00 erhältlich, für Kinder ab NOK 200,00.
Kristiansund – die Stadt der vier Inseln
Unweit der Atlantikstraße liegt Kristiansund. Die faszinierende Stadt erstreckt sich über vier Inseln und liegt damit mitten im Meer. Charakteristisch für Kristiansund sind die vielen farbenfrohen Häuser und die große Zahl an Cafés und Restaurants. In letzteren steht nicht zuletzt Klippfisch auf der Speisekarte. Immerhin ist Kristiansund auch die Hauptstadt des Klippfischs. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie im Norwegischen Klippfischmuseum.
Kristiansund zieht aber auch Musikliebhaber aus aller Welt an. Nicht ohne Grund trägt Kristiansund den Beinamen „Opernstadt“. Jedes Jahr werden hier über 100 Opern aufgeführt. Zudem finden regelmäßig die Freiluft-Oper „Donna Bacalao“ sowie ein Opernfestival statt.
Tipp: Unternehmen Sie eine Rundfahrt auf der Sundbåten, dem ältesten öffentlichen Passagierschiff der Welt, und erkunden Sie die vier Inseln Kristiansunds zu Wasser.
----Short-Facts Kristiansund----
Must-See: Sundbåten, Altstadt, Norwegisches Klippfisch-Museum
Wissenswertes: Die Gegend um Kristiansund ist schon seit Jahrtausenden bewohnt. Bei Ausgrabungen wurden Siedlungsplätze gefunden, die gut 10.000 Jahre alt sind.
Deutscher Küstenwall – beindruckendes Kriegsdenkmal
Im Zweiten Weltkrieg waren weite Teile Norwegens von den Deutschen besetzt. Das galt auch für das Fischerdorf Bud. Um sich auf eine Belagerung vorzubereiten, errichteten die Deutschen hier einen Küstenwall, der heute ein beeindruckendes Kriegsdenkmal darstellt – das Bud Museum. Von dem Denkmal aus genießen Sie zudem einen spektakulären Blick auf das charmante Bud, das nicht zuletzt für seine exzellenten Fischrestaurants bekannt ist. Bestes Beispiel: Das Restaurant Bryggjen i Bud, dessen Betreiber in zwei nahegelegenen Strandhäusern zugleich Übernachtungsmöglichkeiten für Besuchern anbieten.
----Short-Facts Deutscher Küstenwall----
Must-See: Ausblick vom Kriegsdenkmal, Fischerdorf Bud
Öffnungszeiten: 16. Juni bis 11. August: Täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr
Eintrittspreise: NOK 110,00 für Erwachsene und NOK 50,00 für Kinder unter 15 Jahren
Restaurant-Tipp: Restaurant Bryggjen i Bud
Übernachtungs-Tipp: Appartements Bryggjen i Bud